Die Geschichte der Freya Frahm

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dieses Haus im Auftrag von Gustav Lage und seiner Frau Amanda – die Großeltern von Freya Frahm – erbaut. Fast zeitgleich erwarb sein Bruder Heinrich das Nachbargrundstück und baute fassadengleich. So entstand die Hauszeile „Strandstraße 15 und 17“.

1953 ging das Haus „Strandstraße 17“ aus der Familie Heinrich Lage in den Verkauf, während das Haus „Strandstraße 15“ von Freya Frahm in 3. Generation bis zu ihrem Tod 2010 in der Familie blieb.

Der Großvater Gustav Lage, geboren 1865, war Lotse und „ein Steiner Jung“, seine Frau Amanda stammte aus Mönkeberg. Tochter Herta wurde 1892 geboren und heiratete Eduard Günther, der in späteren Jahren die Sparkasse in Laboe leitete. Er galt als sehr integer und engagierte sich als Schöffe in der Gerichtsbarkeit.  1918 wurde ihre Tochter Freya geboren. Freya war ein junges Mädchen, als ihr Vater im Alter von nur 55 Jahren starb.

So wurde das Haus durch den frühen Tod des Großvaters 1916 und den viel zu frühen Tod des Vaters 1939 ausschließlich von Frauen geführt – Großmutter Amanda, Mutter Herta und Tochter Freya. Es folgten Krieg-Frieden-Krieg und wieder Frieden. Man stützte sich gegenseitig und lebte betont sparsam. Alles diente dem Erhalt des Hauses an der Strandstraße. Das Haus selbst erlebte turbulente Jahre durch Annexion durch die Alliierten und durch Einweisung von Flüchtlingsfamilien.

In der Zeit des Wiederaufbaus wurde der Garten zur Strandseite zum Nutzgarten und diente der Versorgung und erst in den 50iger Jahren entschied man sich für Rosen und Hortensien. Das Haus wurde wieder Treffpunkt für Familie und Freunde, man pflegte die Geselligkeit an Geburtstagen und fröhliches Lachen schallte vom Balkon in den Garten hinunter. Schon zu Zeiten des Vaters wurde der ursprünglich offene Balkon aufgrund der hiesigen Wetterverhältnisse und des ständigen Windes zur geschlossenen Veranda umgebaut.

Freya Frahm verlebte eine glückliche und behütete Kindheit. Ihr erster Einschnitt war der Tod Ihres Vaters. Später, während einer kurzen Ehe wurde Sohn Helfried geboren, der 1970 als 26 Jähriger bei einem Autounfall tragisch ums Leben kam. Ihre Mutter Herta pflegte die Großmutter bis 1965, und 1972 trug Freya ihre Mutter zu Grabe. Ein Leben mit viel Abschiednehmen.

Sie glitt mit der Zeit ab in große Trauer. Verwandte und Freunde starben vor ihr; es wurde einsamer um sie. Der tägliche Gang zu den Gräbern ihrer Familie wurde zum alleinigen Lebensinhalt.

Doch Freya Frahm erhielt in den letzten Jahren ihres Lebens bis zu ihrem Tod 2010 wieder Kraft durch eine fürsorgliche und sehr liebevolle Betreuung und die Sorge um den Erhalt ihres Eltern-Hauses nach ihrem Tode wurde Inhalt vieler Gespräche. „Dieses Haus an der Promenade von Laboe hat 3 Generationen beherbergt, es soll weiterhin Laboe erhalten bleiben und mit Leben erfüllt werden“, so waren ihre Gedanken und sie entschied sich, dieses Haus der Familie testamentarisch der Gemeinde zu übertragen. Sie hinterließ zugleich eine beträchtliche Summe zur Renovierung und Instandhaltung mit der Auflage, dieses Haus für die Bürgerinnen und Bürger des Ortes als kulturelle Begegnungsstätte zu erhalten.   

Die Gemeinde hat das Vermächtnis angenommen mit dem Ziel, dass das Haus als mehrfunktionales offenes Begegnungshaus von allen Generationen zu nutzen ist. Vielfältige Veranstaltungen im Sinne der testamentarischen Verfügung sollen „das Haus mit Leben füllen“, mit frischem Wind in die Zukunft zu führen.

… dies kann der Förderverein Freya-Frahm-Haus e.V. nur unterstreichen und wird an deren Ideenfindung und Durchführung engagiert und verantwortlich mitarbeiten.

Näheres zum Umbau und zur Sanierung finden Sie unter diesem Link:

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